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Ich habe wieder unsere Reiseroute zusammengefasst. Der Abzweig nach Westen ist der Ausflug zum Tongariro Crossing. Alles andere umfasst die Reiserei nach Weihachten.

Nach all dem Arbeiten wollten wir endlich weiter, raus aus dieser verregneten Gegend und mal wieder etwas sehen und erleben!

Zuerst ging es einmal quer durchs Land. Wir sind an unseren ersten Strand an der Westküste gefahren: Foxton Beach. Das Wasser war wunderbar warm, aber es war leider super windig, sodass wir uns nach dem Baden nicht lange sonnen konnten … der Sand war einfach überall!

Übernachtet haben wir in Apiti, da es dort in der Nähe wieder Glühwürmchen geben sollte. Und tatsächlich, am Limecreek fanden wir das Schild „Glowworms“. Es führte ein Weg hinunter zum Fluss und hörte dort mehr oder weniger auf. Über Stock und Stein sind wir dann dem Flusslauf gefolgt und in einer großen Höhle gelandet durch die der Fluss durchging. Es war wie ein Sternenhimmel und ich habe es sogar geschafft ihn einigermaßen zu fotografieren:

Da mich diese kurze Flusswanderung so fasziniert hat, haben wir entschieden am nächsten Tag mit mehr Tageslicht nochmal wieder zu kommen und zu schauen wo es nach der Höhle noch hin geht. Wir hatten gelesen, es gäbe einen LoopTrack, den wir in der Nacht nicht machen wollten, da es ja keinen richtigen Weg gab, sondern nur das Flussbett.

Es war eine der aufregendsden und schönsten Wanderungen die ich bis dato gemacht habe! Wir haben beide unsere Wasserschuhe angezogen (man läuft die meiste Zeit im Flussbett) und los gings. Den Fluss entlang, durch eine Höhle die sich zu einem schmalen Canyon öffnete und diesen dann über viele Baumstämme und große Steine entlanggeklettert. Es wurde immer schmaler bis schließlich ein Baum kopfüber in der Schlucht steckte und wir somit eine Sackgasse erreicht hatten. Vielleicht war hier mal ein Rundweg, aber wir mussten dann doch umkehren. Hier ein paar Bilder:

Neuseeland ist ja bekanntlicher Weise Drehort von Herr der Ringe gewesen und somit kommen wir nicht drumherum hin und wieder einen dieser Orte zu besuchen. Sie sind einfach zu fantastisch. Der Unterschied ist enorm, gegenüber normalen Wanderungen, auf denen man meist völlig alleine ist und vielleicht einmal in 2 Stunden jemandem begegnet, sind diese Orte voll von Touristen. Die Pinnacels wurden genutzt für den Moment in dem Aragorn zum Pfad der Toten gelangt. Im Film wird nur kurz über diese fantastische Gegend gefilmt, wir sind einige Stunden dort entlang gewandert, es ist faszinierend, was die Natur so erzeugt!

Was man in Neuseeland auch zu sehen bekommt sind Robben (wir haben sie mal auf gut Glück für Seehunde und Seelöwen identifiziert)! In Castlepoint wollten wir eigentlich nur zu einer Höhle unter dem Leuchtturm klettern, die man nur bei Ebbe erreichen kann, aber als wir an der Höhle ankamen und von oben einen Blick auf den Eingang warfen, sahen wir Seehunde! 5 Seehunde schwammen, saßen, brüllten und entspannten rund um den Höhleneingang. Wir waren gerade mal 2 Meter entfernt und durch unsere Höhe geschützt vor ihnen.

In der Nähe der Pinnacles sollten auch Robben zu finden sein. Wir sind der Straße somit noch etwas der Küste entlang gefolgt und da waren sie, eine riesiege Kolonie Seelöwen und man konnte beliebig nah heran gehen. Tobende Jungtiere und viele sich sonnende ältere. Im Wasser schwammen einige herum und andere kletterten über die Felsen. Es war wieder so ein „Wow!“ Moment und ich konnte gar nicht aufhören zu schauen, Fotos und Videos zu machen und sie einfach ewig beobachten.

Man muss allerdings sagen, sie stinken nach Raubtier, als ob man mitten im Löwenkäfig steht! ;-P

Nach diesen ganzen Erlebnissen stand Silvester vor der Tür. Wir hatten mit unseren Freunden ein Haus in Wellington gemietet und drei Tage dort verbracht. Drei Tage Luxus! Zwei Duschen mit warmen Wasser, Waschbecken mit Seife, normale Toiletten, Backofen, Sofas, Fehrnseher, … Was man alles genießen kann, wenn man so lange auf so viel verzichtet. 🙂 Es gab sogar einen HotPool in dem wir mindestens einmal pro Tag saßen. Wir durften uns am Kinderspielzeug im Kinderzimmebr bedienen und haben uns epische Schlachten mit Laserschwertern und Nervguns geliefert. Philipp hat uns dazu gebracht einen besonders merkwürdigen Film zu schauen und Nikola und ich haben die Zeit genutzt mal wieder etwas nerdig am Laptop/Tablet zu sitzen und zu daddeln (mal keine Stromprobleme und so). Die Waschmaschiene lief durchgehen, jeder von uns hatte den selben Gedanken, alles aufspaaren bis Silvester, dann spaaren wir uns dass Geld für die Wäscherei. 😉

Wir haben jeden Abend geschlemmt. Jeder hat etwas gekocht oder gebacken. Es gab Burger, Lasagne, tschechische Suppe für den Katertag, flambierte Ananasscheiben, … Gefeiert haben wir bis in die Puppen und obwohl wir keine Böller kaufen konnten (die werden hier scheinbar auch Silvester verboten) hat uns Jonas‘ Freund Hasch, ein Inder der schon eine Weile in Wellington lebt, dann doch noch mit ein paar Batterien und Wunderkerzen überraschen können.

Hinten: Johanna, Hasch, Philipp, Stefan
Vorne: Lydia, Jasmin, Emanuel, Nikola, Jonas
(von links nach rechts)

Mit diesem großartigen Abschluss des Jahres 2018 konnten wir dann einige Tage später die Fähre auf die Südinsel nehmen, um dort unsere Reise fortzusetzen. Wellington ist übrigens eine sehr schöne Stadt und bisher definitiv mein Favorit, wenn es um neuseeländische Städte geht. Aber sie ist auch eindeutig die windigste Stadt und daher für Camper sehr ungeeignet. 😛