Hello!
Wir haben gerade die dritte Woche angebrochen, schon 4 BlogPosts geschrieben und schon fragen die Ersten ungeduldig nach Neuen. ^^ Nun gut… nun sollt ihr einen bekommen:
Es stellt sich heraus, dass es äußerst schwierig ist, einen Job für einen Monat zu finden. Erst mussten wir lernen, auf welche Jobs man sich nicht bewerben sollte (siehe Stefans letzer Beitrag ;-). Dann, dass man über seine Aufenthaltsdauer lügen muss, damit man genommen wird. Die Kündigungsfrist richtet sich hier nach der Art der Bezahlung. Meistens wird man wöchentlich bezahlt und kann damit wöchentlich kündigen.
Was kann ich? Womit kann ich mich verkaufen? Aus welchem Erlebnis kann ich eine Erfahrung basteln?
Eigentlich scheint man am Anfang über alles lügen zu müssen, das ist das, was einem hier alle erfolgreichen Jobsucher erzählen. Ja ich war schon Kellnern, ja ich kann drei Teller mit einem Arm heben, ja ich bleibe in Melbourne für ein halbes Jahr…
Das fällt mir alles sehr schwer. Zu akzeptieren, dass eine gut ausgebildete Informatikerin nutzlos ist für einfache Jobs und lügen muss, damit sie wenigstens als ‚Data Entry‘ Mensch oder ‚Secretary‘ arbeiten kann.
Während diesen Erfahrungen bekam ich kaum Antworten und keine Jobzusage und beginne einen Volunteer Job (ehrenamtliches Arbeiten). Die Idee ist, wenigstens mal mehr mit Australiern in Kontakt zu kommen, Erfahrung zu sammeln und einfach etwas Schönes zu unternehmen.
Ziel erreicht! Darf ich vorstellen, die Reptile Encounters. Das ist quasi ein mobiler Zoo. Sie bringen Tiere in Schulen etc und machen dort Shows. Ich bin dabei einfach einer der Leute, der die Tiere pflegt und füttert.
Manche meiner Aufgaben würden einige von euch wahrscheinlich schrecklich finden. Ich finde fast alle großartig und den Rest zumindest mehr als unproblematisch. 🙂
Lasst also ein paar Impressionen folgen, was ich bisher so gemacht habe…
Zuerst habe ich einige Käfige von diesen ‚Dragons‘ gereinigt und ihnen neues Wasser gegeben. Anbei, ich kann leider kaum die korrekten Namen angeben, die englischen Bezeichnungen verwirren mich momentan noch sehr… Ich versuche das aber noch zu lernen und schreibe alles so gut ich es weiß dazu.
Auf meiner Hand seht ihr einen Baby-Dragon.
Als nächstes ging es an die Schlangen. Ich durfte sogar eine mir um die Schulter legen (sie war so dick wie mein Arm). Ich habe leider nur von der Fütterung einer anderen ein Foto…
Viel Spaß hatte ich auch mit den ’sugar gliders‘. Sie sind super süß und kuschelig! Ein beliebtes Haustier hier.
Dann das für die meisten wohl ekeligste, dass ich gemacht habe war Futter-Insekten sortieren. Man stelle sich eine riesige Box gefüllt mit einer Art Käfer (sieht aus wie eine große Schabe) vor. Die habe ich alle per Hand einfangen und in eine neue saubere Box umgesiedelt und die toten Tiere dabei herausgesammelt und als Futter eingefroren. Das war schon etwas widerlich, da sie sehr schnell sind und nicht sehr hübsch aussehen und man ein riesiges Gewusel auf der Hand hat… Naja ich bin da ja zum Glück nicht allzu empfindlich und habe es problemlos überstanden.
Meinen ersten großen Spaß mit der australischen Aussprache hatte ich mit den ‚Aeles‘. Mit den was?? Na den ‚Eals’… Erst als ich sie gesehen habe verstand ich. Sie sprechen von Owls! Die Eulen werden hier zum Schutz vor Überfütterung erst gewogen und bekommen dann eine abgemessene Menge an Tier (zB Ratte) das dann zerschnitten wird. Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick. Ich durfte eine der drei Eulen sogar streicheln, sie haben ein wirklich unglaublich weiches Gefieder!
Neben den Eulen haben sie auch noch ein sogenannten ‚Frog Mouth‘. Das ist ein Vogel, dessen Maul von innen an einen Frosch erinnert. Essen tut er allerdings eher Insekten, die er mit seinen Flügeln fängt, wenn ich das richtig verstanden habe. Hier wird er allerdings per Hand gefüttert, weil er wohl in der Vergangenheit ein paar Probleme hatte.
Er sieht super witzig aus, stubbelig und er guckt irgendwie etwas dämlich. Aber ihr seht es ja selbst. ^^
Dann kann ich euch noch ein paar ganz besondere Lebewesen vorstellen. Lebende Äste und Blätter. Es sind kleine und große Insekten, die aussehen wie kleine Stöcke und vertrocknete Blätter. Hier habe ich eins der Größeren auf der Hand.
Nach meinen Erfahrungen mit Käfern als Haustiere hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt mal diese auszuprobieren, jetzt kann ich das direkt mal beobachten und lernen wie man sie hält. 🙂
Eine meiner Lieblingserfahrungen, die ich bisher dort sammeln konnte, war das Füttern von ‚Gras Fröschen‘. Man hält ihnen eine Heuschrecke vor das Maul und sie schnappen zu. Eventuell verfehlen sie die Heuschrecke und versuchen dann unermüdlich deinen Finger zu verschlucken, der einfach etwas zu groß ist. 😀 Es fühlt sich sehr witzig an und ist völlig ungefährlich. Für die, die etwas lernen wollen: Wenn man einen Frosch hochheben möchte sollte man immer nasse Hände haben, damit man ihre sehr feuchte Haut nicht beschädigt.
Auf dem Bild sind jetzt nur kleine andere Frösche. Ich glaube es sind aber auch ‚Gras Frösche‘. Sie sind grün mit goldenen Zeichnungen auf dem Rücken, die sehr schön im Licht leuchten.
Dann gibt es da noch ein paar große Krebse, die in ihren sehr hübschen Schneckenhäusern leben.
Zu den Reptile Encounters gehört neben einem Haus auch noch eine Farm. An meinem zweiten Arbeitstag konnte ich die Tiere dort kennenlernen. Unter anderem gibt es dort schwarze Papageien mit gelben Punkten.
Dann haben wir hier noch einen sehr faszinierenden Vogel, von dem ich leider nicht mehr weiß, wie er heißt. :/
Mein bestes Erlebnis vom zweiten Tag sind die Flughunde. Dass ich sie von so nah ansehen kann, hätte ich nicht gedacht.
Soviel von mir. Stefan erzählt glaube ich mehr über alles andere, was wir so erlebt haben. 😉
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