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Huiuiuiui, endlich wieder unterwegs! 3 Wochen gepflegtes Nichtstun in Sydney war zwar schön und erholsam, aber ein schlechtes Gewissen schon immer mit dabei. Da wir klugerweise unseren Flug nach Neuseeland von Melbourne aus gebucht hatten, mussten wir jetzt irgendwie wieder zurück nach Süden kommen. Bei meinem kleinen Abstecher nach Canberra hatte ich gute Erfahrungen mit dem Zug gemacht, also sind wir damit aufgebrochen. War schön. Aber die musikalische Untermalung hätte man sich sparen können. Die gesamte 11 Stunden Zugfahrt hatten wir eine Gruppe im Wagon, die in einer nicht erkennbaren Sprache ein Kirchenlied nach dem anderen runtergeleiert haben. ELF STUNDEN LANG. Kleine Pausen hier und da, aber im Großen und Ganzen muss ich diese Gesangsleistung doch bewundern. Sie haben sich zum Teil auch abgewechselt, damit ja jeder konstant in den Genuss ihrer Klänge kommt.

Naja Zugfahrt irgendwie überstanden und ab ins Hostel, wo wir uns ein Doppelzimmer für die eine Nacht gegönnt haben. Sehr edel, sehr fein! Am nächsten Morgen dann schön Pfannkuchen. Für die letzten Tage in Australien hatten wir uns überlegt, dass wir die Great Ocean Road fahren, eine Straße die von Melbourne ausgehend nach Westen am Ozean entlang fährt. Traumhaft. Haben uns zusammen mit Olga, der Deutschen, die wir auf Facebook kennen gelernt haben, ein Mietauto geholt und sind losgezogen. Also die Farbe des Autos war mit kotzgrün nicht direkt die schönste der Welt, aber das Auto war tiptop für unsere Zwecke. Das Schöne an diesen Kleinwägen ist ja nicht nur, dass sie meist gar nicht so klein sind, wie man meinen würde, sondern dass sie sowohl in der Miete am billigsten sind als auch kaum Sprit brauchen.

Los gings also und meine Linksfahrerfahrung aus Irland und Schottland hat sich direkt bezahlt gemacht. Witzigerweise hab ich mich mittlerweile so an das System gewöhnt, dass ich mir Rechtsfahren kaum noch richtig vorstellen kann. Naja wir kamen also easy durch und unser erster Stopp war ein Surfer-Strand, an dem wir den Wellenreiterinnen und -reitern zugesehen haben.

Australien hat schon sehr traumhafte Strände. Bei unserem nächsten Stopp sind wir per Zufall auf eine Mondlandschaft im Wasser gestoßen. Ly hat die nächste Stunde damit verbracht, möglichst viele Dinge zu berühren und hochzuheben und Muscheln zu sammeln. Die Ernte kann sich sehen lassen!

Schön war, dass durch den Wochentag kaum Autos auf der Strecke unterwegs waren und wir alle Stopps und die Straße so gut wie für uns hatten. Eine Seltenheit für die Great Ocean Road! Im Sommer fahren da so viel Busse wie in der Innenstadt von Bombay. Diese Idylle hat sich geändert, als wir zum Sonnenuntergang an der „Hauptattraktion“ der Great Ocean Road ankamen, den Zwölf Aposteln. Also Klugscheißer würden jetzt sagen, dass es keine zwölf Steine sind sondern nur neun und das auch schon, als die Dinger benannt wurden. Richtig. Aber mit Bibel und so, das klingt einfach krasser. Wir kamen da relativ spät an und der Ort war trotzdem völlig überlaufen mit Leuten. Haben jetzt im Nachhinein erfahren, dass es irgendwie nach dem Uluru die krasseste Sehenswürdigkeit Australiens sein soll. Ok. Wer mal in Irland war, kann nur irritiert lächeln. Ist schon sehr beeindruckend und im Licht des Sonnenuntergangs superschön, aber naja. Lonely Planet bestimmt nunmal die Relevanz im Tourismus. Aber entscheidet selbst:

Ist schon wirklich ein besonderer Anblick. Auch Tiere haben auf unserer Tour nicht gefehlt, wir haben wilde Koalas, Kängurus, Emus und viele unbekannte superbunte Vögel gesehen. Nach einer mehr schlecht als recht am Flughafen Melbourne verbrachten Nacht ging dann morgens unser Flug nach Neuseeland in ein neues Abenteuer. Empfangen wurden wir von den freundlichsten Grenzbeamten, die ich jemals erlebt habe. Direkt ein guter Eindruck dieses Landes! Wir sind sind nach Dunedin geflogen, einer wirklich nicht besonders nennenswerten Stadt auf der Südinsel des Landes. Während Ly hier eine Woche lang auf ihrer Konferenz verbracht hat, habe ich meine Zeit in unserem fancy Hotel und in der (kalten) Stadt verbracht. Da gab es so ultra spannende Sehenswürdigkeiten wie die steilste Straße der Welt.

Cool. Wir hatten das Hotel für eine Woche, schön bezahlt von Lys Sponsoring 🙂 Wir haben dann einen Flug nach Auckland gebucht, den wir morgen antreten, um uns einen Van zu kaufen, der dann unser rollendes Zuhause werden soll. Problem: Über den Samstag war keine, wirklich GAR KEINE Unterkunft in Dunedin zu finden. Warum? Weil Pink ein Konzert gibt und anscheinend halb Neuseeland hingefahren ist, weshalb es kein Hotelzimmer, kein Hostelzimmer, kein airbnb gab, nichts. Deshalb haben wir spontan beschlossen, den günstigsten Bus aus der Stadt zu nehmen und dann einfach wiederzukommen. Deshalb haben wir jetzt drei Tage im schönen Queenstown verbracht, einem Skiresort in den neuseeländischen Alpen. Traumhaft!